Nach Sanierung: Münchner Museum erstrahlt in neuem Glanz

Villa Stuck hat wieder geöffnet

Die Villa Stuck hat nach intensiven Sanierungsarbeiten ihre Pforten für Besucher*innen wieder geöffnet: Die Räume des städtischen Museums in Bogenhausen strahlen im neuen Glanz, die Barrierefreiheit wurde verbessert und zur Wiedereröffnung gibt es auch gleich zwei neue Ausstellungen.

Villa Stuck
Nikolaus Steglich

Das ist nach der Wiedereröffnung geboten

Natürlich hat die Villa Stuck zur Wiedereröffnung gleich zwei neue Ausstellungen vorbereitet: „Utopia. Chicks on Speed“ ist eine Zeitreise in die Vergangenheit und Zukunft des einflussreichen Kunst-Kollektivs. Bei „Louise Giovanelli. A Song of Ascents“ stehen die ausdrucksstarken Gemälde einer jungen britischen Malerin im Fokus. 

Die reguläre Öffnung am 18. Oktober fällt mit der Langen Nacht der Münchner Museen zusammen. Für Kinder und Jugendliche gibt es bereits am Nachmittag ein abwechslungsreiches Programm. 

Tipp: Wer es an diesem Wochenende nicht schafft, hat am 19. und 26. Oktober die Möglichkeit, die Villa Stuck bei freiem Eintritt zu besuchen.

Was bei der Sanierung gemacht wurde

Franz von Stuck Vestibül Idolino
Jann Averwerser

Über ein Jahr war die Villa Stuck geschlossen und betrieb in dieser Zeit ein Interimsquartier in der Goethestraße. Die Zeit der Schließung wurde für Arbeiten in den Räumlichkeiten an der Prinzregentenstraße intensiv genutzt: Zahlreiche technische Anlagen wurden ausgetauscht, sodass unter anderem jetzt der Brandschutz, die Klimaanlage und die Alarmanlage wieder auf dem neuesten Stand der Technik sind. Auch optisch wurden einige Verbesserungen durchgeführt. 

Die Fassaden an der Villa sowie am Neuen Atelier wurden überarbeitet, die Dachfiguren erstrahlen im neuen Glanz. Zudem wurden Skulpturen wie die des Zeus und der Juno restauriert und die Bronzen der Speerschleudernden Amazone im Vorgarten der Villa sowie die historische Eingangstür konserviert.

Neue Werke und Neue Hängung in der Sammlung

Portraet einer Mainzerin
Wolfgang Pulfer
Neu in der Sammlung: Porträt einer Mainzerin / Frau Fränkel

In den Historischen Räumen wurden aufwendige Maßnahmen zum Schutz der Kunstwerke und Räume vorgenommen. Zur Wiedereröffnung präsentieren sich die Historischen Räume in neuer Ausstattung, mit neuer Hängung und neuen Werken. Die Präsentation von ausgewählten Gemälden Franz von Stucks umfasst selten oder nie gezeigte Bilder aus dem Frühwerk des Künstlers wie die „Phantastische Jagd“ (vor 1890) und die „Vision des Hl. Hubertus“ (1890). Sie markieren neben dem Wächter des Paradieses, mit dem Stuck ab 1889 als Shooting Star die deutsche Kunstszene eroberte, den Beginn seiner Karriere als Maler.

Neu in der Sammlung ist das „Porträt einer Mainzerin / Frau Fränkel“, um 1914, im Originalrahmen nach Entwurf von Franz von Stuck, das dem Museum Villa Stuck als Vermächtnis einer Münchner Sammlerin übereignet wurde und nun im ehemaligen Boudoir gezeigt wird.

Im Musiksalon erwartet die Besucher die Rekonstruktion zinnoberfarbiger Seidenvorhänge, die nach historischen Bild- und Textquellen vorgenommen wurde. Sie sind wichtig für das Verständnis von Stucks Komposition von Farbklängen in seinen Raumkunstwerken. Die Ergebnisse zur Erforschung der Farben und Maltechnik der Wandmalereien Franz von Stucks im Musiksalon in Zusammenarbeit mit dem Münchner Doerner Institut und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege werden in Führungen präsentiert.

Verbesserung der Barrierefreiheit und weitere Arbeiten

Ein zentraler Aspekt der Sanierungsarbeiten war es, die Barrierefreiheit der Villa Stuck sowohl im Innen- als auch im Außenbereich weiter zu verbessern. Ein neuer barrierefreier Zugang von der Ismaninger Straße zum Museumsfoyer wurde eingerichtet, die neu gestaltete Grünfläche vom Gartentor bis zum Gartenmonument dient dabei als Führungslinie. In den Innenräumen wurde die Barrierefreiheit ebenfalls weiter ertüchtigt.

Die Arbeiten laufen nach der Wiedereröffnung weiter, bis Frühjahr 2026 erfolgen unter anderem noch die Neugestaltung des Museumsfoyers und die Inbetriebnahme der Museumsgastronomie, die Restaurierung aller Gartenskulpturen und die Inbetriebnahme eines neuen Vortragsraums für Gespräche oder Filmvorführungen.

Neues Vermittlungsprogramm mit barrierefreien Angeboten

Die Villa Stuck bietet auch ein neu konzipiertes Vermittlungsprogramm, bei dem ein besonderer Fokus auf Barrierefreiheit liegt. Es gibt eine Kooperation mit inklusiven Kindertagesstätten, Angebote für Menschen mit Psychiatrieerfahrung und Führungen für Menschen mit Demenz, zudem finden sich Tastführungen und Führungen in Deutscher Gebärdensprache. Kurator*innenführungen, Workshops, Schreibwerkstätten sowie Diskussionsreihen werden natürlich weiterhin angeboten. Auch gibt es einen neuen inklusiven Museumschor und finden künftig Konzerte in der Villa Stuck statt.

Villa Stuck ist fit für die nächsten Jahrzehnte

Empfangssalon der Villa Stuck
Jann Averwerser

„Ich freue mich sehr, dass dieses wunderbare Museum nun wieder in vollem Glanz für die Münchner*innen geöffnet und künftig noch besser zugänglich sein wird“, so der Münchner Kulturreferent Marek Wiechers. „Durch die Sanierung der Villa Stuck können zusätzliche, inklusive Angebote gemacht werden.“

Und Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer ergänzt: „Das grundlegende Erscheinungsbild ist so gut wie unverändert. Die Maßnahmen zum Substanzerhalt tragen dazu bei, dass das auch lange so bleibt. Mit den behutsamen, aber wichtigen umfangreichen technischen Modernisierungen und den Verbesserungen der Barrierefreiheit haben alle an diesem Projekt Beteiligte die Villa Stuck fit gemacht für die nächsten Jahrzehnte.“

In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen

Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.

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