Traditionelles Ritual in München am Aschermittwoch abgesagt

Nach Anschlag: Kein Geldbeutelwaschen

Aufgrund des Anschlags vom 13. Februar 2025 mit zwei Toten und zahlreichen Verletzten wurde das diesjährige Ritual am Aschermittwoch abgesagt. Beim Geldbeutelwaschen wird das Münchner Stadtsäckel symbolisch in den Fischbrunnen auf dem Marienplatz getaucht, um finanzielles Glück heraufzubeschwören. So erklärt Oberbürgermeister Dieter Reiter die Entscheidung.

Datum und Veranstaltungsort

Fischbrunnen

Geldbeutelwaschen: Das Münchner "Stadtsäckel"
Michael Hofmann

OB Reiter begründet "schwierige Entscheidung"

„Wann dürfen wir nach dem schrecklichen Anschlag wieder zur Normalität zurückkehren? Bereits einen Tag nach Ende des Faschings, zu dem wir alle städtischen Veranstaltungen abgesagt haben? Ein Richtig oder Falsch gibt es hier nicht. Es ist eine schwierige Entscheidung, die aber getroffen werden muss. Ich halte es deshalb für angemessen, aus Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen auch diese Veranstaltung noch abzusagen.“

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter
Dieter Reiter Oberbürgermeister

Münchner Brauch am Aschermittwoch

Das traditionelle Geldbeutelwaschen am Fischbrunnen
Leonie Liebich

Mit dem Ritual soll eine rosige finanzielle Zukunft für die Kasse der Landeshauptstadt München gesichert werden. Der Brauch geht auf das 15. Jahrhundert zurück: Damals zeigte das Münchner Dienstpersonal zum Beginn der Fastenzeit ihren Herrschaften an, dass nach dem Fasching ihre Geldbeutel leer waren. In den 1950er Jahren wurde der Brauch wieder aufgenommen. Und wenn's nicht hilft: Zumindest gibt es Freibier für die Zuschauer*innen der Zeremonie. Bei der Gelegenheit bekommen die Bürgermeister*innen zudem traditionell auch den Schlüssel für das Rathaus vom Faschingsprinzenpaar zurück. 

Ob es wirklich Glück für die Münchner Stadtkasse bringt? Oberbürgermeister Dieter Reiter hat jedenfalls die Hoffnung, dass die Geldbörsen der Stadt und der Bürger*innen  voller werden: „Wir wissen zwar nicht, ob das Geldbeutelwaschen wirklich hilft, aber sicher ist: Es schadet auch nicht.“

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