Zur Sonderausstellung „Skelette – Choreografen der Bewegung“
Wintervortragsreihe im Museum Mensch und Natur
Was erzählen uns Knochen über das Leben längst verstorbener Tiere? Welche zum Teil unerwarteten Funktionen haben sie - und was passiert eigentlich, wenn Knochen im Alter an Festigkeit verlieren? In einer Wintervortragsreihe beleuchtet das Museum Mensch und Natur bis zum 27. April 2025 das Thema Knochen und Skelette von verschiedenen Seiten. Beim nächsten Vortrag am 16. Januar geht es um „Knochen – Harte Fakten aus der Paläontologie“. Der Eintritt ist frei.

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Fachvorträge als Ergänzung zur Sonderausstellung
Ihr wollt tiefer in die Inhalte der Sonderausstellung „Skelette – Choreografen der Bewegung“ eintauchen, die noch bis zum 27. April 2025 im Museum Mensch und Natur gezeigt wird? In den Wintervorträgen geben euch die verschiedenen Referent*innen immer donnerstags um 18:30 Uhr im Hörsaal des Museums spannende Einblicke.
Die Vorträge finden im Rahmen einer Kooperation mit den Freunden der Zoologischen Staatssammlung München statt. Alle Vorträge werden auch online über Zoom angeboten:
Diese Vorträge und Themen stehen auf dem Programm:
PD Dr. Gertrud Rößner & Prof. Dr. Oliver Rauhut
(Bayer. Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, München)
Knochen – Harte Fakten aus der Paläontologie
Paläontologie ist die Wissenschaft, die anhand von in Gesteinen erhaltenen Resten ehemaliger Lebewesen, sogenannten Fossilien, die Geschichte des Lebens auf unserem Planeten rekonstruiert. Knochen spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie bleiben nach dem Tod oft lange erhalten. In Gestein können sie hunderte von Millionen Jahren überdauern. Die Paläontologen Gertrud Rössner und Oliver Rauhut zeigen, wie man aus fossilen Knochen nicht nur Aussehen und Größe eines Tieres rekonstruiert, sondern auch wie sie uns Informationen über dessen Bewegungs- und Lebensweise, Wachstumsprozesse und sogar den Stoffwechsel liefern.
Prof. Dr. Martin Fischer (Jena)
Hut ab vor den Knochen – Von den vielfältigen und unerwarteten Funktionen eines unterschätzten Organs
Mit einer Hochgeschwindigkeits-Röntgenanlage wird an der Friedrich-Schiller-Universität Jena seit vielen Jahren das Laufen von Landwirbeltieren erforscht. Über 50.000 Röntgenfilme geben inzwischen Einblick in das ausgeklügelte Zusammenspiel von Knochen und Muskeln bei Echsen, Vögeln und Säugetieren. Aufwendig umgesetzte Animationen machen das Gesehene einfach zugänglich. Hunde sind dabei Lieblingsobjekte und gerade erst wurde eine Studie zur „Gangwerksentwicklung“ vom Welpen bis zum ausgewachsenen Hund abgeschlossen. Aber nicht nur die Knochen in Bewegung sind ein Thema sondern der Knochen hat in den letzten Jahren auch noch ganz andere Funktionen enthüllt. Wer hätte gedacht, dass er Botenstoffe wie andere Organe des Hormonsystems aussendet? Auch zeigt sich immer mehr, wie wichtig Bewegung in jedem Alter ist und was sie im Körper bewirkt.
PD Dr. Anneke van Heteren
(Zoologische Staatssammlung München)
Gefährliche Bestie oder sanfter Riese: Was uns Knochen über die Höhlenbären der Eiszeit erzählen
Die Höhlenbären der Eiszeit waren deutlich größer als heutige Braunbären und werden daher gern als furchterregende Wesen dargestellt. Doch was wissen wir eigentlich über diese Tiere und woher? In diesem Vortrag wird gezeigt, wie die Analyse von Knochenfunden Aufschluss über Lebensweise, Ernährung und auch das Sozialverhalten der Höhlenbären gibt. Dabei werden paläontologische und archäologische Daten kombiniert, um ein Bild von den Bedingungen zu skizzieren unter denen die Höhlenbären lebten und starben. Durch den Vergleich mit heutigen Bärenarten eröffnen sich neue Perspektiven auf ihre Rolle im damaligen Ökosystem.
In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen
Dieser Beitrag wird vom Kulturreferat der LHM gefördert.