Nockherberg, Löwenbräukeller, Augustinerkeller: Hier wird das süffige Bier in der Fastenzeit gefeiert

Starkbierfeste in München: Infos

Fastenzeit ist Starkbierzeit: Nach dem Fasching schenken die Münchner Brauereien im März und April ihr süffiges Starkbier aus und feiern die „fünfte Jahreszeit" Münchens mit traditionellen Starkbierfesten in urigen Wirtshäusern und Bierhallen. Das bekannteste ist das Starkbierfest auf dem Nockherberg. Hier erfahrt ihr alles über Salvator, Maximator, Triumphator & Co. sowie die Geschichte des Münchner Starkbiers.

Maßkrüge mit Starkbier auf dem Tisch
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Bekannte Starkbierfeste in München

Das bekannteste Starkbierfest in München ist wohl das auf dem Nockherberg, zumal hier immer das vom Fernsehen übertragene Derblecken steigt. Daneben finden aber auch in zahlreichen anderen traditionsreichen Münchner Gaststätten Starkbierfeste statt, etwa im Augustinerkeller, im Löwenbräukeller, in der Forschungsbrauerei oder im Donisl.

Was ihr noch zum Starkbier wissen solltet

Starkbierfest am Nockherberg
Paulaner am Nockherberg

Was ist eigentlich Starkbier?

Starkbier zeichnet sich durch seinen hohen Alkoholgehalt und kräftigen Geschmack aus. Es umfasst Bock- und Doppelbockbiere, die traditionell gehaltvoll gebraut wurden – ursprünglich als „Fastenbier“ für Mönche. Heute ist es für seine wuchtige Wirkung bekannt: Eine Maß spürt man sofort, zwei werden schnell unberechenbar. Geschmacklich reicht es von malzsüß mit Karamell- und Fruchtnoten bis hin zu würzig und leicht hopfig. Neben dunklen Varianten gibt es auch den Hellen Bock, der harmlos wirkt, aber ebenso stark und aromatisch ist.

Wann ist Starkbierzeit in München?

Die Starkbierzeit beginnt frühestens nach Aschermittwoch und endet spätestens an Ostern – das Bier wird jedoch bereits im Herbst eingebraut, um über den Winter zu reifen. Danach folgt die Maibock-Saison, mit der man standesgemäß den Frühling begrüßt.

Welche Geschichte hat das Starkbier?

Ursprünglich sollte Starkbier die Fastenzeit nach dem Fasching für die Mönche erträglicher machen. Nach der klösterlichen Regel Liquida non frangunt ieiunium („Flüssiges bricht das Fasten nicht“) galt Bier als erlaubte Nahrung während des Fastens. Deshalb musste ein Bier her, das einen höheren Stammwürzegehalt hatte und kalorienreich genug war, um die Zeit der Enthaltsamkeit zu überbrücken. Denn wenn schon gefastet werden musste, dann sollte es zumindest nicht an flüssiger Nahrung fehlen.

Die Paulanermönche, die aus Italien nach München kamen, brauten bereits 1629 ihr erstes Starkbier – basierend auf dem Rezept des Maibocks, jedoch noch stärker (Doppelbock). Sie nannten es zunächst „Sankt Vater“. Später wurde daraus der Name „Salvator“, vermutlich als bewusste Anspielung auf die christliche Bedeutung („Erlöser“).

Schon bald pilgerten die Münchner zum Biertrinken in das Kloster vor den Toren der Stadt. Zunächst wurde das Bier nur für den Eigenbedarf und Gäste des Klosters ausgeschenkt, doch im Jahr 1780 erlaubte Kurfürst Karl Theodor den öffentlichen Ausschank des Paulaner-Starkbiers offiziell. Die Mönche hatten diese Regelung zuvor eher großzügig gehandhabt, was schließlich zu ihrer Legalisierung führte.