Festival des Münchner Kulturreferats: Alle Infos zum Programm
Münchener Biennale - Festival für neues Musiktheater
Alle zwei Jahre werden auf der Münchener Biennale Werke der Neuen Musik aufgeführt. Das Festival für zeitgenössisches Musiktheater wird seit 1988 vom Kulturreferat der Landeshauptstadt veranstaltet. Vom 31. Mai bis 10. Juni 2024 findet das Programm unter dem Motto „On the way“ an mehreren Orten statt. Künstlerische Leiter sind erneut Daniel Ott und Manos Tsangaris.

Weitere Aktionen
Musiktheater-Festival mit elf Uraufführungen
Für ihre fünfte und letzte Münchener Biennale haben die Künstlerischen Leiter Manos Tsangaris und Daniel Ott (Bild oben) das Leitmotiv von Wegen und Bewegungen gewählt. Unter dem Titel „On the way“ wurden Komponist*innen und Autor*innen aus aller Welt aufgerufen, sich Gedanken über die Themen und Prozesse von Bewegung, Veränderung und Transformation zu machen.
Vom 31. Mai bis 10. Juni 2024 sind insgesamt elf Uraufführungen an sieben Münchner Locations zu sehen. Mal geht es um gesellschaftliche Veränderungen und Migration aufgrund von Kriegen, Klimawandel oder Globalisierung. Mal entsteht reine Fiktion, wie eine Reise in defekten Raumschiffen oder die Frage nach dem Personentransport der Zukunft.
Das komplette Festival-Programm gibt es auf der Homepage der Biennale.
Koproduktionen mit Opernhäusern
Die 19. Münchener Biennale wird in Kooperation mit bedeutenden Opernhäusern wie dem Theater Basel und der Deutschen Oper Berlin durchgeführt.
Eines der zentralen Werke ist dabei „Searching for Zenobia“ von Lucia Ronchetti, das am 31. Mai in der Muffathalle Premiere hat und das ihr bis zum 2. Juni sehen könnt. Das Stück zeichnet die Lebensgeschichte der syrischen Archäologin Zeina nach, die in Deutschland Zuflucht sucht und durch das Tagebuch ihrer Mutter die antike Geschichte Zenobias erforscht.
Kai Kobayashi präsentiert einen Tag später, am 1. Juni, „Shall I Build a Dam?“ im schwere reiter. Das Werk untersucht die Bedeutung von Wasser in seinen verschiedenen Zuständen und wie es verschiedene Körper durchströmt und verbindet, mit einem Fokus auf hydro-feministische Perspektiven. Zu sehen einschließlich bis zum 4. Juni.
In „Wie geht’s, wie steht’s“ von Andreas Eduardo Frank und Patrick Frank, aufgeführt im Fat Cat, wird das Konzept des Glücks in den städtischen Zentren Münchens und Basels erkundet, wobei das Publikum aktiv in die Aufführungen vom 4 bis zum 7. Juni eingebunden ist.
Mithatcan Öcals „Defekt“ zeigt vom 8. bis zum 10. Juni eine postapokalyptische Zukunft, in der die Charaktere versuchen, mit einem fehlerhaften Raumschiff zu entkommen. Das Stück wird in der Muffathalle in Kooperation mit dem Staatstheater Kassel aufgeführt.
Kooperationen, Installationen und Festivalgespräche

Als Produktion der Münchener Biennale mit der Münchner Volkshochschule erlebt ihr „Territorios Duales / Doppelter Boden“ von Carlos Gutiérrez Quiroga in der Halle X des Gasteig HP 8 vom 2. bis zum 9. Juni. Traditionelle bolivianische Musik trifft auf moderne Theaterelemente, involviert ist dabei eine Gruppe von 100 nicht-professionellen Musikern. Das Projekt wird sich zu einer immer weiter verzweigten Klangskulptur in den Isarauen ausweiten.
„nimmersatt“ von Eve Georges und Jiro Yoshioka und in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater München findet in der Alten Utting statt. Es beschäftigt sich mit der globalen Nahrungsmittelindustrie und bietet euch mittels VR-Technologie eine immersive Erfahrung vom 3. bis zum 6. Juni.
Nico Sauers „Rüber“, ein mobiles Theaterspiel in einer Luxuslimousine, reist vom 1. bis zum 10. Juni als On-the-Road-Format durch München und integriert Alltagsgeräusche in die Aufführung. Alvin Curran präsentiert „Footnotes 1.2“, eine Installation in der Fat Cat Glashalle, die ein selbstspielendes Piano und Fußballschuhe in einem musikalischen Dialog vereint.
Weitere Aufführungen im öffentlichen Raum: „The Gates are (nearly) open“ von Du Yun, „Turn Turtle Turn“ von Yiran Zhao und „In Passage“ von Ted Hearne und Tamara Miller. Die drei Uraufführungen werden im Zeitraum vom 5. bis zum 9. Juni mehrmals täglich zu sehen sein oder können innerhalb bestimmter Öffnungszeiten besucht werden.
Wie auch schon in den vergangenen Festivalausgaben gibt es Diskurs-Formate, die die Biennale begleiten, reflektieren und kontextualisieren. Mehrere öffentliche Veranstaltungen und ein Campus für Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen sind die Einladung an euch gemeinsam in den Austausch zu gehen.
Das Programm der Münchener Biennale in der Übersicht
- Searching for Zenobia | 31.5./1.6. 20 Uhr | 2.6. 17:30 Uhr | Muffathalle
- Footnotes 1.2 - Performance zur Installation | 1.6. 15 Uhr | 2.6. 16 Uhr | 7.6. 17 Uhr | 8.6. 18:30 Uhr | 9.6. 18 Uhr | Fat Cat Glashalle
- Shall I build a dam? | 1.6. 18 Uhr | 2./3./4.6. 20 Uhr | schwere reiter
- Doppelter Boden / Territorios Duales | 2./9.6. 14 Uhr und 17:30 Uhr | Gasteig HP8 Saal X und Isarauen
- nimmersatt | 3./4./5./6.6. 16, 17:30 und 19 Uhr | Alte Utting
- Wie geht's, wie steht's | 4./5./6./7.6. 18 Uhr | Fat Cat Foyer
- The gates are nearly open | 5./6./8./9.6. 16 Uhr | Max-Joseph-Platz
- Turn Turtle Turn | 5./6./9.6. 16 Uhr | 7.6. 15 Uhr | Gasteig HP8
- In Passage | 5./7./8./9.6. 19 Uhr | Treffpunkt: Scholastika
- Defekt | 8./9./10.6. 20 Uhr | Muffathalle
- Rüber | 1./2./3./4./6./7./8./9./10.6. 14 Uhr | Treffpunkt: Fat Cat Haupteingang
- Schnee von morgen (Festivalgespräche) 1.6. 16 Uhr | 6.6. 22 Uhr | Fat Cat, Black Box & Glashalle
- Campus - Veranstaltungen | 3.6. 17:30 Uhr | 7.6. 22 Uhr | Fat Cat, Black Box

Über die Münchener Biennale
Seit der Gründung 1988 durch Hans-Werner Henze gilt die vom Kulturreferat der Stadt München veranstaltete Münchener Biennale als das weltweit führende Uraufführungsfestival für gegenwärtiges Musiktheater. Sie ist das wohl einzige Musiktheater-Festival der Welt, das ausschließlich Uraufführungen zeigt und junge Künstler*innen aller beteiligten Disziplinen verknüpft.
Mit „On the way“ konzipieren Daniel Ott und Manos Tsangaris 2024 ihr mittlerweile fünftes und letztes Programm als künstlerisches Leitungsteam und positionieren die Biennale erneut als thematisch ausgerichtetes Festival. 2026 übernehmen die Komponistin Manuela Kerer und die Musikmanagerin und -vermittlerin Katrin Beck die Künstlerische Leitung.
In Kooperation mit dem Kulturreferat
Dieser Beitrag über die Münchener Biennale, einer Veranstaltung unter Mitwirkung der Stadt München, wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt gefördert. Die Inhalte wurden zwischen dem Kulturreferat und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.