Mobilitätsausschuss des Stadtrats beschließt Umgestaltung der Allee nach Sendling

Lindwurmstraße wird umgebaut: Mehr Sicherheit für Radler und Fußgänger

(25.9.2024) Die Lindwurmstraße, eine wichtige Verbindung zwischen der Münchner Innenstadt und Sendling, soll sicherer und moderner werden. Geplant ist ein kompletter Umbau, der vor allem den Fuß- und Radverkehr berücksichtigt, ohne den Auto- und Wirtschaftsverkehr zu beeinträchtigen. Erste Verbesserungen sollen bereits ab 2025 spürbar sein. Das hat der Mobilitätsausschuss des Münchner Stadtrats mit großer Mehrheit beschlossen.

Lindwurmstraße - Ecke Ziemssenstraße - Blick nach Südwesten
Michael Hofmann
Lindwurmstraße, Ecke Ziemssenstraße, Blick nach Südwesten

Wichtige Fragen und Antworten zur Umgestaltung der Lindwurmstraße

Was wurde vom Mobilitätsausschuss beschlossen?

Die Umgestaltung der Lindwurmstraße, um vor allem die Sicherheit für Fuß- und Radverkehr zu erhöhen. Allerdings sollen der Auto- und Wirtschaftsverkehr berücksichtigt werden und nicht darunter leiden. Erste Maßnahmen sollen bis Herbst 2025 umgesetzt werden. Zwischen Sendlinger-Tor-Platz und der Eisenbahnüberführung an der Poccistraße ist das Verkehrsaufkommen am höchsten, dieser Abschnitt hat die höchste Priorität.

Welche Kosten sind veranschlagt?

Die Gesamtkosten liegen bei 17,4 bis 19,4 Millionen Euro.

Warum ist die Umgestaltung notwendig?

Bürgermeister Dominik Krause betont die Gefahr auf den schmalen Gehwegen, besonders für Kinder und ältere Menschen. Zudem ist der Radverkehr in den letzten 10 Jahren um 70 % gestiegen, während der Autoverkehr um ein Drittel zurückgegangen ist.

Wie sieht der Umbau aus?

  • Nördlicher Abschnitt (Sendlinger-Tor-Platz bis Goetheplatz)

  • Höchste Priorität für die Infrastruktur von Fuß- und Radverkehr.
  • Einführung von Radfahrstreifen mit Schutzelementen.
  • Radfahrstreifen verlaufen vor den Baumgräben, auf Höhe der Parkbuchten, die in den Straßenraum versetzt werden.
  • Umwandlung einer Fahrspur je Richtung.
  • Mehr Platz für Fußgänger*innen: Fläche zwischen Baumgraben und Fassaden steht künftig vollständig dem Fußverkehr zur Verfügung.
  • Rückbau bestehender Radwege an den Einmündungsbereichen, um versehentliches Auffahren zu vermeiden.
  • Erhalt der Pappelallee.
  • Zentraler Abschnitt (Goetheplatz bis Aberlestraße)

  • Bestandsorientierter Umbau.
  • Bauliche Radwege im Bereich der heutigen Parkbuchten, abgesetzt durch einen Hochbord.
  • Nutzung einer Fahrspur für die verbleibenden Parkplätze, die links der Radwege liegen.
  • Rückbau der bestehenden Radwege in den Seitenräumen an den Einmündungsbereichen aus Sicherheitsgründen.
  • Gesamter Seitenraum steht künftig dem Fußverkehr zur Verfügung, während der Baumbestand erhalten bleibt.
  • Äußerer Abschnitt (Aberle- bis Plinganser-/Pfeuferstraße)

  • Bereits vorhandener Radfahrstreifen in Richtung stadteinwärts bleibt erhalten.
  • Zunächst kein weiterer Umbau des Straßenraums in diesem Abschnitt.

Wie wird der Wirtschaftsverkehr berücksichtigt?

Neue Lade- und Lieferzonen sollen den Wirtschaftsverkehr unterstützen.

Was wird aus der Pappelallee?

Die für die Lindwurmstraße im nördlichen Teil typische Pappelallee bleibt vollständig erhalten. Die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr haben keinen Einfluss auf den Bestand der Pappeln.

Wie wirkt sich die Haushaltslage auf das Projekt aus?

Trotz knapper Kassen haben das Mobilitätsreferat und das Baureferat eine pragmatische und kosteneffiziente Lösung erarbeitet, ohne Abstriche bei der Sicherheit zu machen, so Mobilitätsreferent Georg Dunkel.

Was ist das langfristige Ziel?

Die Lindwurmstraße soll sich zu einem „Boulevard“ entwickeln, der Radfahrer*innen und Fußgänger*innen mehr Raum gibt und die Aufenthaltsqualität der Allee hervorhebt.

Dominik Krause und Georg Dunkel zum Umbau

„Die Lindwurmstraße wird endlich sicherer. Insbesondere für Kinder und ältere Menschen war die Situation auf dem schmalen Gehweg viel zu gefährlich, deshalb trennen wir nun Rad- und Fußverkehr – pragmatisch und unter Berücksichtigung der angespannten Haushaltslage. Das Aufkommen des Autoverkehrs ist in den letzten zehn Jahren in der Lindwurmstraße um ein Drittel gesunken, das Radverkehrsaufkommen um 70 Prozent gestiegen. Deshalb ist es vertretbar, einen Fahrstreifen je Richtung umzuwidmen in Radwege, denn immer mehr Menschen in München fahren gern Fahrrad, und die wünschen sich zurecht mehr Platz. Die Lindwurmstraße ist eine wunderschöne Pappelallee mit vielen Geschäften und Gastronomie, die nun ganz neu zur Geltung kommen werden. Aus der Verkehrsachse Lindwurmstraße wird der Boulevard Lindwurmstraße.“

Dominik Krause
Dominik Krause 2. Bürgermeister

„Der Anspruch der Landeshauptstadt ist es, stets höchste Standards und ein Optimum für möglichst alle Münchner Bürger*innen umzusetzen. Das ändert auch die aktuelle Haushaltslage nicht – dennoch müssen wir Projekte noch einmal detailliert betrachten und Vorschläge für Einsparungen erarbeiten. Dass der Stadtrat heute eine gute und sichere Lösung für die Lindwurmstraße beschlossen hat, freut mich deshalb umso mehr. Denn an der Verkehrssicherheit darf keinesfalls gespart werden.“

Georg Dunkel, der Leiter des Mobilitätsreferats
Georg Dunkel Mobilitätsreferent

Lindwurmstraße führt vom Sendlinger Tor nach Sendling

Schmied von Kochel - Denkmal in Sendling
Michael Hofmann
Der „Schmied von Kochel" am südlichen Ende der Lindwurmstraße
  • Die Lindwurmstraße ist etwa 2,4 Kilometer lang und verbindet den Sendlinger-Tor-Platz in der Ludwigsvorstadt mit der Plinganserstraße in Sendling (nahe der Alten Sendlinger Kirche).
  • Die Straße, die in südwestlicher Richtung durch die Stadtteile Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und Sendling führt, war ursprünglich Teil der alten Verbindung zwischen München und Wolfratshausen und ist nach dem drachenähnlichen Fabelwesen Lindwurm benannt.
  • Auf den ersten Metern ist die viel befahrene Allee von Pappeln gesäumt, die Bebauung ist stark gemischt und umfasst sowohl Wohn- als auch Geschäftshäuser, historische und moderne Architektur treffen aufeinander.
  • Bereits seit Januar 2022 gibt es zwischen Sendlinger Kirche und Aberlestraße einen Radfahrstreifen auf der Fahrbahn, der den Verkehr sicherer macht und den Fußgängern mehr Platz bietet.

     

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