Residenzwoche: Ein italienisches Kleinod der Residenz entdecken

Bella Italia in Monaco: Themenführung durch den Grottenhof am 12. Oktober

Der Grottenhof der Residenz ist ein prächtiges Stück „Bella Italia in Monaco“: Unter diesem Titel führte Dr. Christoph Engels am 12. Oktober 2023 durch den wunderschönen und ruhigen Hof, der auch heute noch fasziniert und das italienische Lebensgefühl abbildet.

Grottenhof der Münchner Residenz
Bayerische Schlösserverwaltung, Rainer Herrmann

Über den Grottenhof der Residenz

Die Liebe Münchens zu Italien geht zurück auf die Begeisterung der Wittelsbacher für die italienische Kunst und Kultur der Renaissance. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts beginnen die bayerischen Herzöge, Kunst im großen Stil in Auftrag zu geben oder zu sammeln.

Mit dem Grottenhof in der Renaissance versuchen sie, Bella Italia in Monaco nachzubauen. 1573 holt Herzog Wilhelm V. den in Italien geborenen und ausgebildeten Holländer Friedrich Sustris als Kunstintendanten nach München. Unter anderem ist Sustris unter Giorgio Vasari am Bau der Uffizien in Florenz beteiligt gewesen. Auf Sustris Gesamtkonzept gehen Garten, Grottenhof und Grottenbrunnen von 1589 zurück.

Mit seinen römisch-antik anmutenden Fresken, seiner Skulpturenausstattung und dem wunderbaren Perseus-Brunnen ist der Grottenhof Italien in Kleinformat. Unmittelbares Vorbild ist mit seiner Grottenarchitektur der berühmte florentinische Boboli-Garten.

Grottenhalle der Residenz
Bayerische Schlösserverwaltung, Ulrich Pfeuffer
Grottenhalle der Residenz

Geheimgarten und Entspannungsort für die Fürstenfamilie

Viele Jahrhunderte ist der Grottenhof als Geheimgarten (giardino segreto) ausschließlich von der fürstlichen Familie und hochrangigen Gästen genutzt worden. Das Plätschern der Brunnen verhinderte, im Freien abgehaltene Geheimbesprechungen zu belauschen. Meist dienten Grottenhof und Grottenbrunnen jedoch einfach der Entspannung und Ruhe. Der Name stammt von der Brunnen- und Muschelwand in der loggia-artigen Grottenhalle an der östlichen Seite.

Sobald es im Frühjahr warm wurde, ließen die Wittelsbacher kleine Orangen- und Zitronenbäume auf Podesten in den Garten stellen. Nicht nur die Optik, sondern auch der Duft des Gartens sollte an das geliebte Italien erinnern. In seiner Führung machte Dr. Christoph Engels deutlich, dass wir uns in Sachen Italien-Liebe von den Wittelsbachern des 16. Jahrhunderts nicht so sehr unterscheiden.

 

Grottenhalle der Residenz
Anton Brandl
Blick durch den Grottenhof auf die Grottenhalle der Residenz

In Kooperation mit der Bayerischen Schlösserverwaltung

Dieser Beitrag über die Residenzwoche ist in Kooperation mit der Bayerischen Schlösserverwaltung konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen der Schlösserverwaltung und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.

Mehr Informationen zur Führung

  • Zeit: Donnerstag, 12. Oktober 2023, 14 Uhr
  • Ort: Eingangshalle Residenzmuseum
  • Guide: Dr. Christoph Engels
  • Dauer: 60 Minuten
  • Preis: Anmeldung erforderlich, Teilnehmerkarte € 3,– zzgl. Eintrittskarte für das Residenzmuseum